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NA achten zu 80% auf Äußerlichkeiten?

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13.02.08, 15:26:33

55555

Ach sowas. Das liegt oft an der Wirbelsäule.
13.02.08, 16:14:37

drvaust

Zitat von L4A:
Mag es von euch jemand fotografiert zu werden?
Ich mag es eigentlich nicht (das ist wie anstarren), aber es ist für mich kein Problem. Aber ich hasse es, wenn Fotos gestellt werden. Ich lächle nicht vorschriftsmäßig in die Kamera und lasse mir keine Haltung vorschreiben (höchstens aus technischen Gründen).
Manchmal brauche ich Fotos, weil ich mir das Aussehen von lebenden Menschen nicht merken kann, nur Fotos kenne ich auswendig. Einmal hatte ich mein Passbild gebraucht, um mich auf einem Foto zu erkennen.
:( Fernseh-Moderatoren kenne ich kaum, weil ich keinen Fernseher habe und mir solche Sendungen nicht ansehe.
13.02.08, 17:07:18

Engel

Ich mag es auch nicht fotografiert zu werden.
Normalerweise verschwinde ich beim ersten Anzeichen, dass jemand versucht Fotos zu machen
Ich kann mir so gut wie gar keine Gesichter merken. (bin jeden Morgen überrascht, wer mich aus dem Spiegel so blöde anschaut):-)
Ich hab auch schon häufiger mich selbst auf Fotos nicht wiedererkannt.
15.02.08, 19:59:01

arlette

Zitat von drvaust:
Manchmal brauche ich Fotos, weil ich mir das Aussehen von lebenden Menschen nicht merken kann, nur Fotos kenne ich auswendig.

meinst du damit, dass du dir die personen anhand von fotos merken kannst, jedoch anhand vom gesicht nicht? mir geht das nämlich so; merke mir bei menschen v.a. körperhaltung, haarfarbe und übliche kleidung, aber details sind schwierig. auf fotos erkenne ich sie jedoch ohne probleme.
15.02.08, 22:01:41

drvaust

Speziell mit Gesichtern hat das nichts zu tun. Ich weiß nicht, woran das liegt, ich kann mir bewegte Bilder schlecht merken.
Abstrakte Daten von Menschen (Steckbrief) kann ich mir merken. Ich erkenne Menschen auch wieder. Aber ich kann mir schlecht das Aussehen von bewegten Sachen merken. Mein optisches Gedächtnis ist wie ein Bilderalbum, ich habe fast nur Bilder gespeichert, Fotos und unbewegte Gegenstände. Ich kenne mein Aussehen nur von Fotos. Da kann ich täglich in einen Spiegel sehen, das prägt sich nicht ein. Ich sehe meine Hände oft, weiß aber nicht, wie die aussehen. Ich sehe die Katze fast täglich mehrmals, kann diese beschreiben. Aber wenn ich mich an ihr Aussehen erinnern will, sehe ich nur eine Sammlung verschiedener Katzenfotos, nicht die richtige.
Wenn sich jemand äußerlich verändert hat, ohne daß die, für mich, wichtigen Merkmale verändert sind, merke ich das nicht. Eine Kollegin hatte sich mal die Haare in der Mittagspause färben lassen, ich habe das nicht bemerkt.
Ich vermute, daß ich lange zum optischen Erfassen brauche, wie Fotografieren in der Anfangszeit, da kann ich nur Stillstehendes erfassen.
Kennt das sonst noch jemand?
15.02.08, 22:04:35

55555

Ich denke das liegt an der oft bei Autisten verminderten dreidimensionalen Sehfähigkeit.
15.02.08, 22:25:09

drvaust

Das wird mehr an der Zeit liegen. Häuser kann ich mir genau merken, die stehen still. Aber schon der Baum davor ist unscharf.
Aber ich werde das mal prüfen, vielleicht doch. Lange Zeit konnte ich schlecht stereo sehen, vielleicht ist da etwas gestört.
Vielleicht liegt das auch an der Kapazität des Gedächtnisses und fehlender Filterung und Komprimierung. Ich kann mir exakte Bilder merken, aber keine Filme, dazu müßte ich komprimieren können.

15.02.08, 22:32:23

55555

Ich würde auch nichts sicher behaupten wollen, betrachte meine Aussagen also eher als dialektisch.

Ein Haus ist auch von den Formen her einfacher zu erfassen als ein Gesicht, man ist weiter von Haus entfernt, schon wegen der Größe, daher fallen Ebenenunterschieden weniger ins Gewicht. Oder nimmst du Häuser live sehr detailliert wahr?
16.02.08, 04:05:11

eraser

Haben Autisten eine verminderte 3D- Wahrnehmung? Finde ich gar nicht. Und ich erkenne auch alle Leute wieder, wenn ich sie schon eine Weile kenne oder schon mal mit ihnen geredet habe. Ich kann sogar jeden, den ich kenne, aus dem Kopf zeichnen.
Ich erkenne trotzdem manchmal Leute nicht wieder, wenn sie ihre Haarfarbe geändert haben, da scheint er so was wie einen Ordner für Rothaarige zu geben und dann sucht man vergeblich, wenn man eine Frau als Blondine kennt.
Ob man eher Häuser oder Gesichter erfassen kann, ist eine Trainingsfrage. Jedes Gesicht setzt sich aus ein paar Variablen zusammen. Ähnlich wie ein Phantomzeichner bei der Polizei das macht, so macht mein Gehirn das auch, nur schneller.
Ich verwechsle übrigens manchmal in meiner Erinnerung Schauspieler, weil ähnliche Typen ähnliche Synchronstimmen haben.
LGE
16.02.08, 15:44:08

arlette

geändert von: arlette - 16.02.08, 15:46:23

soviel ich weiss, ist für die gesichtserkennung ein eigener gehirnteil zuständig.

ich erkenne leute v.a. an der kombination 'körperhaltung, gang, muskeltonus, kleidungsstil, haarfarbe'. sehe ich jemand, der sich diesbezüglich einer mir bekannten person gleicht, kann ich nicht feststellen, ob es die person ist oder nicht - ausser, sie spricht mich an oder ich höre sie sprechen.
16.02.08, 19:59:02

Engel

Ich habe eher ein fotografisches Gedächtnis für Orte, bei der Gesichtererkennung versage ich fast ganz. (Ist aber noch keine Prosopagnosie)

Um ein Gesicht wieder zu erkennen, muss ich es sehr häufig sehen, oder mir aber alle Einzelheiten gezielt einprägen.
17.02.08, 19:44:16

Silvana

Engel

Geht mir auch so.

Um ein gesehenes Gesicht auf ein Foto wieder zu erkennen brauche ich sehr lange Kontakt zu der Person.

Besser sin Fotos wo der ganze Body zu sehen ist.

Ich habe allerdings manchmal das Gefühl, das ich Personen unter Raumdaten abspeichere.

Sozusagen als Inventar einer bestimmen Umgebung. In einer Fremden Umgebung erkenne ich die Personen nicht wieder, obwohl ich sie jeden Tag sehe.

ich achte schon auf eine gewisse Äußerlichkeit,
gepflegte Haare/Bart, Hände, also nicht ob er jung, alt oder schön ist.
 
 
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