10.03.09, 08:38:28
haggard
geändert von: haggard - 10.03.09, 08:39:38
welche bedeutung hat das verwenden von zitaten für euch/wozu dienen sie?
wünscht ihr euch von anderen teilnehmern eine zitierweise, wie ihr sie selbst verwendet?
durch welche faktoren fühlt ihr euch beim betrachten fremder zitate gestört?
gestört als überbegriff für nicht ernst genommen, abgelenkt, verärgert, unterbrechung des leseflusses etc.
ist das verwenden von zitaten sinnvoll?
welche gründe bestehen, wenn nicht die forengegebene zitierfunktion verwendet wird?
das zitieren als solches verstehe ich als hilfestellung, insbesondere bei längeren texten eines vorschreibers. im mündlichen wird solches nicht in dieser form verwendet, da häufig direkt auf eine aussage geantwortet wird, was im schriftlichen, mitunter durch mehr oder weniger zeitgleich schreibende, nicht sicher möglich ist. im mündlichen wird solches häufig durch "xyz sagt/hat gesagt, dass xxxxxx..." eingeleitet, welches das wesentlichste einer getroffenen aussage wiedergibt. dabei habe ich noch nicht beobachten können, dass sich menschen gegenseitig beschweren würden, dass ihre aussagen z.b. vollkommen aus dem zusammenhang gerissen würden - es sei denn, es besteht eine streitsituation.
wodurch ließen sich im schriftlichen streitsituationen von nicht-streitsituationen unterscheiden im zusammenhang mit zitierweisen? bestehen dafür merkmale, die für die allgemeinheit nachvollziehbar/erkennbar wären/sind?
bei langen texten behalte ich selbst durch das zitieren den überblick und verheddere mich nicht in unzählige fortleitende gedankengänge zu einem komplex. darüber hinaus finde ich die optische hervorhebung häufig sinnvoll, weil es für mich verdeutlicht, dass diese passage in der regel von einer anderen person stammt und nicht sofort die aussage einer weiteren ist. solches würde mir ggf. erst durch weiteres nachdenken auffallen und ich mich darüber wundern würde, wo ich derartige äußerungen bereits gelesen hätte. beim querlesen würde das vielleicht auch untergehen können.
bei kurzen äußerungen verzichte ich in der regel von der verwendung der zitierfunktion, wenn sie direkt an den vorschreiber anknüpfen und es meiner meinung nach überschaubar für alle teilnehmer wäre, worauf sich meine äußerung bezieht. häufig ist es jedoch so, dass ich zu langsam im beiträgeerstellen bin, sodass ich unter umständen auch in diesen fällen auf die zitierfunktion zurückgreife.
als störend empfinde ich komplettzitate vollständiger langer texte, oder auch das fast seitenweise ineinander verschachtelte zitieren - was jedoch auch sinnvoll sein kann, um einen gedankengang zu veranschaulichen/eine abfolgelinie von bereits evtl. länger zurückliegenden äußerungen. wie bereits oben kurz angemerkt, ist es für mich im fließtext mitunter schwierig zu erkennen, was ein zitat ist und was nicht. dies wird manchmal dadurch begünstigt, dass klammern oder andere bestandteile bei verwendung der zitierfunktion durch teilnehmer gelöscht werden, wodurch sich ein offener text präsentiert, der selten überflogen werden kann, wenn keine optischen hinweise auf dessen anfang oder ende gegeben sind. gleiches gilt beim zitieren mehrerer verschiedener teilnehmer in einem, ggf. durch löschung von klammern oder ähnliches, unübersichtlichen wust von einzelaussagen.
anstatt dass ich persönlich auf mir nicht hilfreiche zitate erbost oder dergleichen reagiere, bemühe ich herauszufinden, warum dies so erfolgt, wie es erfolgt ist. in den seltensten fällen gehe ich davon aus, dass es sich um pure absicht zum provozieren handelt. doch zu dieser erkenntnis gelange ich erst, wenn nach ansprache in entsprechender weise reagiert wird (zum beispiel, indem man danach direkt angepöbelt wird und/oder diese form im anschluss verstärkt auftritt).
über teils sofort erboste reaktionen anderer im rahmen der verwendung von zitaten wundere ich mich sehr und frage mich, ob dies allein auf die zitierweise zurückgeht, oder ggf. auch (bzw. vorrangig) mit dem persönlichen sprachstil zusammenhängt. wenn ich erkenne, welchen sprachstil eine person dauerhaft besitzt und sich nicht nur phasenweise bei erregung/belustigung besonders markant darstellt, gehört diese für mich zu der person, welches unabänderlich ist - ein charakteristikum ihrer persönlichkeit darstellt (wie die spontane form einer handschrift). wenn mir dieses zuwider wäre, müsste ich mich nicht weiter mit einer solchen person befassen, was jedoch meinem geistig offenen annehmen von menschen widersprechen würde. nichtsdestotrotz wundere ich mich über zusammenhänge und abläufe, eskalationen und einfrierungen, etc. - in der vorstellung eines harmonischen miteinanders (evtl. utopisch, ich weiß es nicht).