01.07.09, 02:10:14
Wasserspiegel
Poesie - die Kunst zu dichten
Wir Aspies sind doch eigentlich prädestiniert dafür als Analytiker, Künstler, Wissenschaftler Philosoph oder in anderen ähnlichen Berufsbahnen zu arbeiten, je nach unserem ausgeprägten Interessengebieten.
Was uns daran hindert ist oft unsere Umwelt, die auf „Normalos“ ausgerichtet ist. Manchmal ist es vielleicht auch unser etwas andersartiges Denken und erleben, was uns schon so einiges mal von einem Vorhaben abbringt. Doch jeder findet seinen Weg, der eine früher der andere eben später. Wie dieser Aussieht ist jedem selbst überlassen.
Ich für meinen Teil interessiere mich besonders im Moment für das Schreiben. Meist schreibe ich philosophische Texte über mich und meine Umwelt, auch Gedichte, Sprüche, Prosa, sowie Analysen und manchmal Schülerzeitungsartikel. Ich liebe schreiben von A bis Z. Sprachen sind meine Welt.
Vielleicht interessiert euch ja was ich so schreibe, ich warte mal auf eure Reaktion.
(Immer Bedenken: Das sind meine subjektiven Eindrücke, ich möchte nichts verallgemeinern und damit andere kritisieren) ;)
Ich schreibe hin von wem die Sprüche jeweils sind. I = ich und A= andere
Was leichtes zum Anfang: „Naseweise“ Sprüche von mir und anderen.
1.)Das Leben der anderen: analysiert – ausgewertet – abgeheftet, aber nie verstanden. ;o) I
2.)Der schlaue kann sich dumm stellen, umgekehrt wird’s schwieriger! A
3.)Was für mich oft Banalitäten sind, sind für andere Lappalien und umgekehrt! I
4.)Ich bin nicht anders, ich bin nur komplizierter! I
5.)Mir wurde immer unterstellt, dass meine subjektive Ansicht falsch ist. Gegenfrage:
kann eine subjektive Ansicht überhaupt falsch sein? I
6.)Ultra logisches Denken ist nicht mein Stil, ich bin lieber innovativ, obwohl das eine das andere nicht ausschließt! I
7.)Sind wir Marionetten unserer Gene? Das Produkt unserer Erziehung und Umwelt? Oder Das was wir aus uns machen? Höchstwahrscheinlich ein Mix aus allem, die
Zusammensetzung ist nur unterschiedlich! I
8.)Andere können anscheinend die Wahrheit nicht ertragen, sie wirkt wohl zu irreal! A
9.)Jeder ist ein kleines Universum! A
10.)Jeder ist eine einzigartige Kohlenstoffverbindung! A
11.)Jeder ist auf seine Art und Weiße ein kleiner Autist, die Ausprägung ist nur Unterschiedlich! I
12.)Früher hätte ich mir jemand gewünscht, der mir die Welt erklärt hätte. Zu spät, jetzt erkläre ich sie mir selber! I
13.) Autismus hat viele Gesichter, meins auch!
Autism has a lot of faces, me too!
L’autism a beaucoup de visages, mon aussi!
¡Autismo tiene muchas caras, mío tambien!
L'autismo ha molte facce, mio anche! I
14.)Ich verstehe sie nicht und sie verstehen mich nicht. Also bleibt alles beim Alten. Doch wir leben alle auf einer Erde.
15.)Den Verstand eines Erwachsenen, Den Körper eines Erwachsenen,
doch die Gefühlswelt eines Kindes. I
16.) Hey, Binärcodes sind echt interessant und einfach… wenn man sie verstanden hat. ;o) I
Gedicht:
Die Welt die ist ein bunter Zoo
Die Welt die ist ein bunter Zoo,
wer darin lebt der ist meist roh.
Für mich schwer zu begreifen
Und auch nicht umzuschleifen.
Euphorie ist mir oft fremd,
Und Ironie oft dekadent.
Die Welt die ist ein bunter Zoo,
wer lebt wie ich, der sieht sie so.
Blinkende Neonlichter,
nichts sagende Gesichter.
Bundgemusterte Sachen,
Leute die ständig lachen.
Die Welt die ist ein bunter Zoo,
ich registrier’ s es ist halt so.
Stets rasch im schnellen wandeln
Meist ohne Sinn und Handeln.
Ein großer Wald aus Schildern
Und lustigen bunten Bildern.
Die Welt die ist ein bunter Zoo,
das ich hier leb’ stimmt mich trotzdem froh.
Denn ich seh’ meistens Sachen,
die andere nicht beachten.
Ich bin nicht blöd und auch nicht dumm,
und heute weiß ich auch warum.
Die Welt die ist ein bunter Zoo,
reizarm leben? Ich wüsst’ gern wo.
Lärm von Nah und Fern,
ich lebe wohl auf einem anderen Stern…
PS: Autismus ist nicht schlecht an sich,
doch manch’ Auswirkung ist fürchterlich.
Wo bin ich hier gelandet?
Ist man so nah, dass man die Nähe spüren kann
Und ist man doch so weit weg,
das es unbarmherzig kalt wird?
Quält mich der Drang zur Entscheidung,
auch wenn ich keine fällen möchte?
Bringt mich die Unsicherheit zur Verzweiflung,
die alle durchbrechen lässt?
Wo bin ich hier gelandet?
In einem monotonen Haufen, wo alles geregelt ist?
In einem Haus der Freude, wo die Fassade bröckelt?
Oder doch an einem Ort, wo man aufgefangen wird?
Wo bin ich hier gelandet?
In einer Seifenblase von allem abgeschirmt und behütet,
oder doch in einem Kerker, der Tür und Tor verschlossen hält?
Wo bin ich hier gelandet?
Gedichte: © by Wasserspiegel ;)