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Bin mal wieder im Urlaub

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08.10.10, 19:25:14

starke Dame

ich fahre Morgen in den Urlaub und werde 8 Tage nicht online kommen.

Bis bald
08.10.10, 20:14:18

Gabi

Ich wünsche dir einen schönen Urlaub ... bisschen neidisch bin ...L.G.Gabi
18.10.10, 10:41:48

starke Dame

geändert von: starke Dame - 18.10.10, 10:47:25

Wohlbehalten mit Mann und Kindern bin ich wieder da.

Der Urlaub war toll http://www.hotel-winzerhaus.de/2.0/camping.php?lang=deutsch , natürlich gab es wieder einen komischen Menschen, mit starren Ansichten und ich war die Mutter der frechesten und der lautesten Kindern.
Am liebsten hätte mich diese Person mit meinen unerzogenen "Gören" von Bord geschmissen.

Obwohl die Hinreise mit dem Schiff super lief - die Kinder hatten Spaß waren ausgelassen und glücklich. Dann bei dem Landaufenthalt ist es passiert, ich geriet mit meinem Sohn in eine Menschenmasse und musste mit ihm da durch, na, da war natürlich alles vorbei, er überfordert, ich hab ihn dann auf dem Arm genommen, aber die Menschen standen so dicht, das war natürlich schlimm, ich musste mich durch drängeln. Doch klappte es ihn wieder aufzuheitern.

Wir haben viel Spaß gehabt - doch suche ich noch ein Mittel, gegen die intoleranten Menschen. Innerlich habe ich mich auf dem Schiff schon geärgert, dass ein Mensch so bösartig und genervt ist und es mir überdeutlich zeigt und laut über mich oder vielmehr über mich und meine Kinder schimpft und auch noch versucht mich zu provozieren.

Wobei es noch nicht einmal schlimm auf dem Schiff war, sie hatte nur miterlebt, wie mein Sohn ausgerastet ist während ich uns durch die Menschenmasse gekämpft habe und meine kleine schrie etwas, weil sie genauso rumrennen wollte, wie der große. Als wir uns aufteilten und jeder mit einem Kind das Schiff erkundete, war alles ok. Doch mir versetzen die scharfen Vorwürfe einen Stich.
Wie stelle ich das ab?

Es waren uns im ganzen Urlaub ein Segen fast nur neutrale oder nette Menschen begegnet, die kinderfreundlich waren oder sie uns ignoriert haben, das finde ich nicht schlimm. Und in unserem Stammrestaurant durfte mein Sohn quer durch das Lokal rennen, hinter den Tresen, hinten in die Küche rein, durch die Schwingtür vorne raus und wieder zum Tresen rennen. Die haben dann einfach die andere Tür benutzt und er durfte sich ausleben, rückwärts Treppen runter rutschen, in Töpfe schauen, Eis probieren und, und, und.

Natürlich belohnen wir das immer mit einem guten Trinkgeld und gehen dann auch immer dort Essen - aber ich würde diesem Lokal am liebsten einen Orden verleihen. Sie kennen uns jetzt schon seid 5 Jahren und haben miterlebt wie er von Baby an sich entwickelt hat. Mein Sohn darf dort sein wie er ist und dieser Mann hat sogar von meinem Sohn den Kosenamen Großvater bekommen.

Wir waren jetzt 8 Urlaube dort und was hat mir die Frau vom "Großvater" gesagt, ihr Sohn hat die ersten 6 Jahre nicht gesprochen, sie dachte schon er wäre taub, er ist jetzt erwachsen und hat studiert. Da wusste ich warum mein Sohn so viele aussergewöhnliche Freiheiten da hat.

Den Campingplatz hatten wir direkt am Rhein und wir standen auch nur 10 m vom Wasser entfernt, dass hieß lauter Schiffe fuhren an uns vorbei. Hinter und vor dem Platz fuhr die Eisenbahn, im 3-Min.-Takt. Auf der einen Seite konnte man sehen wie der Zug in den Tunnel verschwand, auf der anderen Seite fuhr ein anderer Zug aus dem Tunnel heraus. Mein Sohn hat dieses Jahr alles sehr bewusst aufgenommen, genossen und Spaß gehabt. Es gefiel ihm so gut, dass wir ernsthaft überlegen auch einmal einen Sommerurlaub von 3-4 Wochen dort zu verbringen.

18.10.10, 11:13:13

55555

Zitat von starke Dame:
doch suche ich noch ein Mittel, gegen die intoleranten Menschen.

Zitat:
Doch mir versetzen die scharfen Vorwürfe einen Stich.
Wie stelle ich das ab?

Ein Mittel damit umzugehen ist Verständnis für diese Menschen. Warum handeln sie so, was treibt sie? Wer andere abwertet hat oft Probleme mit dem eigenen Selbstwert, wer empfindlich ist hat vielleicht eigene Probleme, die an ihm nagen.

Vorwürfe versetzen dir einen Stich? Vielleicht weil du sie nicht recht einzuordnen weißt? Hast du solche typischen Vorwürfe schonmal in Ruhe durchdacht und für dich bewertet? Sie wiederholen sich vermutlich oft?
Zitat:
Wir waren jetzt 8 Urlaube dort und was hat mir die Frau vom "Großvater" gesagt, ihr Sohn hat die ersten 6 Jahre nicht gesprochen, sie dachte schon er wäre taub, er ist jetzt erwachsen und hat studiert. Da wusste ich warum mein Sohn so viele aussergewöhnliche Freiheiten da hat.

Schön.
19.10.10, 09:04:38

starke Dame

Zitat von 55555:

Vorwürfe versetzen dir einen Stich? Vielleicht weil du sie nicht recht einzuordnen weißt? Hast du solche typischen Vorwürfe schonmal in Ruhe durchdacht und für dich bewertet? Sie wiederholen sich vermutlich oft?


Ja, sie versetzen mir einen Stich. Ich kann diese Vorwürfe nicht verstehen und damit auch schlecht umgehen. Denke ich später darüber nach, wichtig ist dabei, dass ich nicht mehr wütend bin, kommt es schon in der Richtung, dass diese Person eher Mitleid verdient hat. Dann ärgere ich mich doch oft über mich, da ich vielleicht doch anders hätte handeln können, bzw. sollen. Leider passiert es oft und ich habe es noch nicht geschafft immer passend zu reagieren.

Das ganze liegt auch an der Situation, es muss schnell gehen, ich kann nicht schnell passend antworten oder reagieren. Ein verbaler Hüftschuss mag zwar eine Verteidigung sein, kann aber nicht das wiedergeben, was ich sagen will. Das meine Kinder nicht falsch - sondern genau richtig sind wie sie sind. Dass ich stolz bin und natürlich meine Kinder immer für die schlauesten und tollsten Kinder der Welt halten werde.

Ich denke zukünftig werde ich nichts sagen und direkt mit dem Mitleid beginnen, gepaart mit Sarkasmus.

Zu der Person hingehen, sagen. Sie tun mir leid - anscheinend leiden sie unter einen schwerem Trauma, dass sie bis heute verfolgt. Dann werde ich ohne weitere Kommentare gehen. Vielleicht würde mir das helfen.
19.10.10, 09:15:36

Mama

Warum sagst Du nicht einfach: Aha! und gehst?
19.10.10, 09:22:32

starke Dame

Gute Idee! Das ist dann nicht so eine Energieverschwendung.
19.10.10, 12:02:44

Fundevogel

Führe dir in solchen Situationen vor Augen, dass deine Kinder unbemerkt deine Trauer registrieren und damit sehen, dass du dich dennoch in den Augen der Bewertenden spiegelst und ihn als maßgebend betrachtest.

Ich rate dir, in solchen Situationen besonders froh den Blick auf deine Kindern zu richten. Deine Kinder macht das glücklich, der Bewerter verliert seine Wirkung auf dich und vielleicht wird er sogar beschämt durch die Wahrnehmung deiner Liebe zu deinen Kindern.
19.10.10, 13:15:06

Lumpi

Zitat von starke Dame:

Am liebsten hätte mich diese Person mit meinen unerzogenen "Gören" von Bord geschmissen.



das erinnert mich an ein Ereignis als ich mit meinem Großen im Biergarten war (er geht übrigens gerne mit Vater in den Biergarten) am Nebentisch saß ein Mann, offensichtlich Schwerstalkoholiker, und mischte sich in ein Gespräch ein welches ich mit einem anderen Gast tätigte. Als das Gespräch auf Autismus ging, lallte er rüber; "solchen Kindern drückt man doch besser ein Kissen auf´s Gesicht" . Ich hätte diesen Knilch am liebsten zusammengeschlagen. Ich mußte erst einmal tief durchatmen, dann sagte ich zu ihm: "aus dem Kleinen kann noch was werden, einen Alkoholiker der in seinem Leben versagt hat, braucht allerdings niemand mehr - fangen wir doch erst einmal da an auszusortieren!" >Nun ja, diese Worte waren wohl etwas leichtsinnig von mir, der noch halbe Maßkrug flog nach mir, hat mich aber nicht getroffen, und er haute mit wüsten Beschimpfungen und Beleidigungen ab.
Also liebe schwarze Dame, Menschen die so abscheulich über Kinder reden, sind nicht so ganz gesund im Oberstübchen.
 
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