Ich führe hier mal eine Abschweifung aus einem anderen Thema fort.
Wie beurteilst du die Notwendigkeit deiner Handlungen wie Ordnung schaffen?
Wenn es im normalen Rahmen bleibt, ist es normal. Wenn ich besonders ordentlich bin, um alles schnell zu finden und Veränderungen zu vermeiden, es aber keine Belastung ist, ist es auch noch in Ordnung. Wenn es zu einer Belastung wird, ich den halben Tag mit Ordnung schaffen beschäftigt bin und keine Ruhe habe, solange etwas nicht exakt in der festgelegten Position liegt, ist es eine Zwangshandlung.
Ist es dann auch eine Zwangshandlung, wenn ein NA einen Drang spürt sich täglich zu waschen?
Es kommt darauf an, ob es nötig ist, ob es belastet und ob er es will. Täglich einmal Gesicht und Hände waschen halte ich für normal, täglich baden nicht, aber das muß noch keine Zwangshandlung sein. Zwangshandlungen gibt es bei allen Menschen, bei erhöhter Belastung kommt es eher zu Zwangshandlungen.
Ich halte das nicht für so gute Beispiele, deshalb konkrete Beispiele von mir.
Wenn ich immer wieder meine Augen zukneifen muß, dadurch nicht mehr richtig sehen kann und das schon auffällt, ich aber nicht aufhören kann, wenn ich versuche aufzuhören wird es nur schlimmer, dann ist das eine Zwangshandlung.
Wenn ich meine Sachen immer an bestimmten Stellen deponiere, diese Sachen nicht wo anders liegen dürfen, ich aber damit keinen besonderen Aufwand betreibe (wilde Haufen), dann ist das vielleicht sonderbar, aber keine Zwangshandlung. Wenn ich immer in einer bestimmten Reihenfolge frühstücke, dann ist das ein Ritual, das für mich gut ist.