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Autor Nachricht
tabby
(stillgelegt)

Zitat:
inde ich witzig, was mit äußerungen geschieht.
jeder mensch besitzt irgendeine vorgeschichte und ist summe seiner erfahrungen. in kriegsstimmung befinde ich mich nicht. würde mich lieber irgendwo einfrieren lassen um diese menschheit nicht mehr ertragen zu müssen.


Huhuu Azrael, vielleicht habe ich mich falsch ausgedrueckt, aber dieses einfrieren lassen wollen, kann ich momtentan mehrfach bei Dir erfassen in diversen Threads, die nicht nur Monks sind.

Hab mir schon Gedanken gemacht

Zitat:
weitere erklärung: menschen, die solch - in meinen augen - abfällige bemerkungen gegenüber anderen äußern, standen auch schon mit gezogenen, scharfen waffen vor mir - und empfanden ihr verhalten als einwandfrei. so etwas geht mir massiv gegen den strich. wenn ich damals meine klappe aufgerissen hätte, hätten sie mich wahrscheinlich auch noch aus spaß erschossen. fällt dann unter die kategorie "trigger".


Diesen heftigen Trigger kann ich gut verstehen. Mich triggert auch so viel.

Unglaublich mit welcher Gewalt man an Menschen geht, die einem sonst nichts antun

traurig

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
08.10.08, 03:29:00
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Hans
(Autistenbereich)

geändert von: Hans - 08.10.08, 12:45:34

Jetzt muß ich hier mal "Klugscheißen":
Hans Rosenthal hatte zuerst im Regionalprogramm eine Sendung,
die hieß "Rate mal mit Rosenthal".
Als er dann ins Hauptprogramm kam,
wurde die Sendung auf "Dalli Dalli" umbenannt.

Die Auflistung finde ich interessant,
ich habe viel Parallelen zu mir entdeckt,
aber eine neue Sichtweise dazu gelernt.

Ich habe auch schon zwei mal von vorne in die Mündung einer scharfen Schußwaffe geblickt.
Es war jeweils die Polizei, die mich da wohl beschützen wollte.
Das Gefühl dabei ist schon seltsam,
aber eine Bedrohung habe ich nicht empfunden,
was ja wieder typisch "Auti" wäre.
(Gefahren werden nicht richtig erkannt oder so ähnlich)
08.10.08, 12:42:03
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haggard
(Autistenbereich)

@55555:
sicherlich könnten es autisten auch übertreiben. aber ich habe noch keinen erlebt, der sich hinstellt und meint "mach mal und sieh zu, wie du mit mir klarkommst, denn ich bin eh autist und werde mich aus diesem grund keinen zentimeter von der stelle rühren".


@Schamanin:
akzeptanz schafft vertrauen. ist doch gut.


@furbiza:
den sinn habe ich noch nicht verstanden, weswegen man an sich selbst arbeiten muss (ausgenommen inadäquates verhalten), damit andere toleranter werden. wenn jeder mensch den anderen akzeptieren könnte wie sauerstoff zum atmen...

@Frozen:
ja, manche trigger sind schlimm.
gewalt ist etwas sehr offensichtliches. andere mutmaßungen über personen münden vielleicht nicht in gewalt, sind jedoch nicht weniger negativ, wie ich finde.

@Hans:
welche sichtweise hast du dazu gelernt?
freundliche (umsichtig denkende?) polizisten. eine gewisse bedrohung hatte ich schon empfunden, weil es ungeheuerlich ist, wohin falsche annahmen und damit auch unterstellungen führen können, wenn nicht der dialog gesucht wird, sondern die eigene meinung anderen aufgezwungen wird. wie ein weg aus der zugewiesenen defensive herausgefunden werden soll, ist auch fraglich.
08.10.08, 22:55:24
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Monk
(Gastzugang)

Hallo @all
das verstehe ich nicht:

autisten müssen zeit ihres lebens verständnis für ihre verständnislosen mitmenschen aufbringen (ist ein Zitat von einem schreiber hier)

irgendwie verstehe ich jetzt garnix mehr. Wieso sind Mitmenschen verständnislos?? Ich würde eher sagen, sie sind hilflos, wissen nicht wie sie mit der Situation umgehen sollen?? Nochdazu, Menschen die sich plötzlich ohne Vorankündigung in die Situation kommen...

Also ich bin ehrlich; ich kenne keinen mir auffallenden Autisten. Wenn mir einer gegenübertritt und so wie bspw Monk in der Fernsehserie ( stark übertrieben jetzt), ein Verhalten hat, was mir nicht geläufig ist, dann wäre ich hilflos, nicht verständnislos.
Was ist damit gemeint??? Verstehe ich hier alles falsch?

Bitte zu meiner Entschuldigung zuzugestehen, dass ich noch in den Kinderschuhen stecke, was Autismus anbetrifft und auch nur 2 Bücher gelesen habe.

Freundliche Grüsse Monk
09.10.08, 01:20:25
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haggard
(Autistenbereich)

geändert von: haggard - 09.10.08, 01:40:48

@Monk:
die meisten mitmenschen, die ich kennen gelernt habe und die nicht selbst autisten sind, oder sich ehrlich bemüht intensiv mit diesem thema befassen, erscheinen mir verständnislos. sie fragen nicht nach dem "wie" oder "warum", sondern fordern nur, dass man sich nicht so anstellen soll. das wirkt nicht hilflos auf mich.
wenn der "einfache" straßenverkehr einen fertig machen kann, soll man sich nicht so anstellen und den anderen nicht die freude an einem ausflug verderben, indem man nicht mitgehen möchte. bei meinem letzten job litt ich irgendwann unter zunehmenden rückenschmerzen und übelkeit, weil der fußboden schräg war, was niemand glaubte - dann gilt man als spinner. für viele ist es wohl bequemer nicht nachdenken zu müssen. und dafür bringt man zeit seines lebens verständnis auf. als kind kann man sich evtl. noch nicht so artikulieren und als erwachsener hat man gelernt zu resignieren, da "widerworte" noch negativere effekte nach sich ziehen, was hier auch wunderschön zu beobachten ist.
autist spricht nicht = muss zur logopädie
autist ist ungeschickt = muss zur kg/ergo
ob der weg dorthin evtl. eine tortur ist, ist egal, hauptsache der autist wird "normal". toll.
09.10.08, 01:36:00
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Monk
(Gastzugang)

Hallo Azrael, eine tolle Ansicht, die du mir schilderst und ich stimme dir zu weil ich zweierlei Arten der Menschen kennengelernt habe.
Zum einen möchte ich dir sagen, dass ich im vollkommenen Unwissen auch meine Tochter anders behandelt hatte; sie sogar gefragt, ob sie noch klar im Kopf ist. Sachen die sie tat oder auch noch tut, waren für mich schlichtweg Irre.
Ich verbot ihr Dinge, die für mich nicht nachvollziehbar waren, ( wie das zurückgehen als beispiel), sie schrieeee und schriee und ich wusste nicht warum.
Erst als ich erkannte auf Grund ihrer stereotypen Verhaltensmuster und mit dem Vergleich der Serie "Monk" die Ähnlichkeiten etc, da setzte ich mich bei den Ärzten durch.
Ich las ein tolles Buch über den Austausch zwischen Sohn Autist und Mutter,
es sind Hinweise, aber voll genial
Seit dem behandele ich meine Tochter anders und gehe auf viele Dinge ein, FAZIT : sie schreit nicht mehr
Ich habe gelernt mit ihrerm andersein umzugehen.

Verstehst du was ich damit sagen will azrael??
freundliche Grüsse Monk
09.10.08, 02:29:25
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haggard
(Autistenbereich)

geändert von: haggard - 09.10.08, 23:52:09

Monk, warum sollte ich nicht verstehen können, was du äußerst? nur weil ich in anderen bereichen bezugnahmen nicht nachvollziehen kann und keine antwort auf fragen erhalte?;)
09.10.08, 09:22:41
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tabby
(stillgelegt)

Huhuu Azrael,

ich habe Einfluesse aus Polen und Italien, bin aber deutsch. Bei mir hats vom Aussehen keiner bemerkt und die Sprachen spreche ich kaum und niemand wusste was davon und trotzdem wurde ich regelmæssig verpruegelt und gedisst. Zum einen war ich wohl selbst schuld, weil ich unbewusst ein unsensibles Mundwerk habe und einigen deren Stolz nahm, zum anderen wurde ich wegen meiner komischen Art gedisst, tagtæglich.

Ja und wie ich jetzt erfahren hab kommuniziere ich anders, als die NAs und verstehe sie natuerlich anders und man versteht mich auch nicht

Gestern konnte ich pløtzlich meinem Zahnarzt nicht mehr folgen, weil ich eigentlich noch beim alten Vorthema war und hab prompt falsch geantwortet
Ich war so fasziniert von den Bestecken, die da lagen, erzæhlte ihm von meinem Praktikum vor 15 Jahren bei einem Zahnarzt und dann lagen da so viel interessanter KrimsKrams, den ich angucken musste und schwubs wieder Faden verpasst

aber er weiss ja, warum ich so "merkwuerdig" bin. Das ist ganz angenehm, endlich mal so sein zu kønnen, wie man ist.

So ein Gefuehl wuensche ich allen anderen Autisten auf Erden auch.

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
09.10.08, 10:20:03
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growitcz
(stillgelegt)

Leider ist die Meinung dass man Autisten zu von der Gesellschaft als "normal" bezeichneten Verhaltensweisen bewegen soll (teilweise mit Verhaltenstherapie), damit sie sich besser einfügen können... da bin ich anderer Meinung. Zwang bedeutet Trauma.

Als mein Bekannter immer sein T-Shirt zerrissen hat, weil er das Gefühl auf der Haut nicht ausgehalten hat, hab ich ihm einfach vorgeschlagen es auszuziehen, wenn er es nicht anlassen will. Jetzt zerreisst er keine mehr, aber ich sehe immer noch wie seine Betreuer von ihm verlangen, dass er es wieder anziehen soll, damit er nicht krank wird. Wie soll sich da ein NA verhalten?

Was würdest du vorschlagen? Keine Logopadie und keine Ergo? Was dann? Da hast du Recht, nichts machen kann ich nicht verstehen. Das macht man bei NA-Kinder ja auch nicht..

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
09.10.08, 17:40:04
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Die Gemengelage ist oft komplex, da kann es keine schnellen Antworten geben und schon gar nicht ohne gründliche Betrachtung der Ausgangslage.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
09.10.08, 17:50:12
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growitcz
(stillgelegt)

Ja das leuchtet ein, ist wahrscheinlich bei jedem unterschiedlich...

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
09.10.08, 19:26:28
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arlette
(Autistenbereich)

geändert von: arlette - 10.10.08, 17:56:03

Zitat von azrael:
sie fragen nicht nach dem "wie" oder "warum", sondern fordern nur, dass man sich nicht so anstellen soll.

dann gibt es noch die, die einem ihre vermutungen zu dem von ihnen wahrgenommenen verhalten mitteilen (wie z.b., dass man ggf. traumatisiert, persönlichkeitsgestört oder aus einem grund, den man selber nicht reflektieren kann, verstört ist).. das empfinde ich als noch schlimmer, es macht mich jeweils sehr wütend.
10.10.08, 17:54:54
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