Alabama Man
(Autistenbereich)

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Die Geschichte ist herrlich und ich empfinde eine tiefe Dankbarkeit dafür, dass ich sie lesen durfte. Nun habe ich ein schönes Beispiel dafür, was Leute eigentlich anrichten, wenn sie mir ihre (mit Sicherheit gut gemeinte) Kritik an meinen musikalischen Werken aufzwingen wollen.
Mir ist es wirklich ein Rätsel, wozu das meiste, was Menschen als „konstruktive“ Kritik ansehen, gut sein soll.
Ich habe mit meiner Musik weder den Anspruch, jedem gefallen zu wollen, noch irgendwelche von anderen festgelegten Regelwerke zu entsprechen – das ließe sich natürlich auch auf jede andere Kunst übertragen, aber ich bin nunmal Musiker.
Die meisten sind aber zutiefst beleidigt, wenn man sie als Künstler nicht quasi wie Heilige behandelt, nachdem sie ihre so „wichtige und wertvolle“ Meinung abgegeben haben, nach der man gar nicht gefragt hat und wenn ich wegen solcher Meinungen womöglich auch noch verletzt bin und dies zeige, indem ich zum Beispiel verbal aggressiv/defensiv werde, dann ist das natürlich in deren Augen komplett meine Schuld und ich müsse lernen mit Kritik umzugehen. Wie komme ich auch drauf, dass so ein „Heiliger“ irgendwas schädliches damit gemacht haben könnte?
Viel mehr würde mich interessieren, was jemand beim Hören meiner Musik empfindet, ob er überhaupt etwas empfindet dabei. Wenn es unangenehme Gefühle sind, auch gut, Kunst muss schließlich nicht nur angenehm sein.
Aber was mich ganz sicher nicht interessiert ist, ob die eine Stelle zu chaotisch klingt, ein Übergang zu plötzlich kommt, etwas zu genau oder ungenau gespielt ist oder man überhaupt alles komplett anders gemacht hätte.
Ich empfinde das als eine starke Beleidigung an mein eigenes Urteilsvermögen. Bei meiner Einstellung dazu und der Intensität, mit der ich mich mit Musik beschäftige, sollte man einfach davon ausgehen, dass ich keine „Fehler“ mache, sondern alles, was zu hören ist, beabsichtigt ist, einen Grund hat. Es kommt auch vor, dass ich tatsächlich mit einer Stelle nicht zufrieden bin und nicht weiß, wie ich es besser gestalten könnte, sodass meine Intention rüberkommt. Dann frage ich aber ganz konkret nach.
Als ich mich mal versuchte nach Kritik zu richten, hörte sich meine Musik wirklich sehr danach an, als würden zwei Menschen einen Esel tragen, soll heißen ich war mehr als unzufrieden und ich stellte wirklich in Frage, ob ich mich weiter der Musik widmen sollte, wenn das das gewünschte Ergebnis sein soll, diesen Gedanken habe ich aber zum Glück wieder verworfen und mich darauf besinnt, meine Kunst auszuleben.
Sind diese Gedankengänge für euch nachvollziehbar? Sollte ich was noch konkreter erläutern?
Autisti ist lieb.
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