Kann die wissenschaftliche Basis Internetseiten-Betreibern und Administratoren helfen, für ein besseres Diskussionsklima in Blogs und Foren sorgen? Darauf hoffen die Forscher zumindest. Ihr langfristiges Ziel ist es, die Internet-Communitys nicht nur zu verstehen, sondern mittels Computerprogrammen Vorhersagen zu treffen, Trends zu erkennen – um nötigenfalls frühzeitig darauf reagieren zu können.
Bestes Beispiel für einen solchen Versuch ist das Programm SentiStrength: Dieses erkennt, ob ein geschriebener Satz positive oder negative Stimmungen beinhaltet – und welche Stimmungen überwiegen. Die Entwickler werben damit, dass SentiStrength bei kurzen Texten in sozialen Netzwerken an menschliche Fähigkeiten heranreicht. Auf der Internetseite
http://sentistrength.wlv.ac.uk/ kann man das in einer Mini-Version selbst überprüfen: Man gibt in einen Satz in ein Textfeld ein und klickt dann auf „Detect Sentiment“ (grob übersetzt: „Emotionen aufspüren“) – daraufhin gibt das Programm auf einer negativen und einer positiven Skala (-1 bis -5, bzw. +1 bis +5) die Stärke und Richtung der Emotionen an. Der Benutzer kann die Analyse noch auf Stichworte und Themen konkretisieren.
Das Programm sucht dann nach Wörtern, die emotional aufgeladen sind. Zwar erkennt SentiStrength nicht jedes Schimpfwort und nicht jeden Kosenamen, aber im Großen und Ganzen scheint es gut zu funktionieren.