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Thema: Aspie mit schlechter Laune (http://www.test.auties.net/topic.php?id=631)


Geschrieben von: arlette am: 27.10.06, 21:12:04
Zitat von Altpapier:
War das in deiner Kindheit schon so mit dem lauten Schimpfen oder tagelanger gedanklicher Beschäftigung mit einer Situation?

nein, ich konnte mich nicht dermassen 'nach aussen' oder mir selber ggü so formulieren; oft hatte ich einfach nur angst vor gewissen situationen, konnte diese aber nicht in einen logischen kontext einbinden. dies verfolgte mich manchmal schon tagelang oder immer wieder sehr intensiv. in der pubertät konnte ich dann beginnen, monologisierend über etwas zu schimpfen, meist gepaart mit impulsiven wutausbrüchen; aber der druck musste massiv sein, damit es 'nach aussen' kommuniziert wurde.


Geschrieben von: drvaust am: 28.10.06, 03:58:51
Ich kann das nicht ganz nachvollziehen.
Wenn ich schlechte Laune habe, will ich immer alleine sein. Dann stört mich jeder Mensch und jede Bewegung in meiner Umgebung. Dann will ich alleine toben, heulen oder mich besaufen. Nur in Extremfällen brauche ich dann jemand, der mich da herausholt, mich ablenkt. Aber auch dabei will ich mit der schlechten Laune alleine sein, vertrage keine emotionale Bemerkung, besonders nicht zur schlechten Laune.
Anders ist es, wenn ich primär ein Problem habe, das ich schlecht alleine lösen kann, und nur dadurch schlechte Laune. Dann brauche ich konkrete Hilfe. Aber auch dann vertrage ich keine Emotionen, kein Trösten.
Für mich ist 'schlechte Laune' und 'nicht alleine sein möchte' ein Wiederspruch, den ich nur NT zutraue. Ich will grundsätzlich alleine sein, wenn ich schlecht gelaunt bin erst recht.


Geschrieben von: Altpapier am: 28.10.06, 19:17:09
Zitat von drvaust:
Anders ist es, wenn ich primär ein Problem habe, das ich schlecht alleine lösen kann, und nur dadurch schlechte Laune. Dann brauche ich konkrete Hilfe. Aber auch dann vertrage ich keine Emotionen, kein Trösten.

So kann man es auch ausdrücken. Wenn ich schlechte Laune habe, dann hat das meines Wissens immer einen Grund, der sich beheben läßt. Den weiß ich aber in dem Moment nicht immer.

Interessant, deine Ergänzung arlette. Ich glaube ich verzichte auf Wutausbrüche, weil ich lieber die Situation beobachte, die mich aus dem Gleichgewicht bringt. Sicher bin ich mir jedoch nicht. Ist es ein stabilisierendes Ritual für dich Wutausbrüche zu bekommen?


Geschrieben von: arlette am: 28.10.06, 22:08:05
@altpapier: da handelt es sich nur um vorfälle, die ich als 'absurd' bezeichnen kann, und dies nach einigem nachdenken darüber. ansonsten beobachte und analysiere ich lange; oft so lange, dass sich schon drittpersonen bei mir melden und mich fragen, wieso ich noch nicht wütend geworden bin.


Geschrieben von: Altpapier am: 31.10.06, 06:39:52
Deine bisherige Darstellung ließ bei mir ein eher aufbrausendes Bild von dir entstehen, arlette. Das scheint also nicht ganz gestimmt zu haben.


Geschrieben von: arlette am: 01.11.06, 12:47:40
altpapier: nein, ich werde nur von mir ganz nahen menschen manchmal als aufbrausend erlebt; weil ich dort genug vertrauen habe, mich auch einmal 'monologisierend entladen zu dürfen', wenn mich dies entlastet. ansonsten werde ich als so ruhig definiert, dass die leute mich dauernd fragen, ob ich müde oder krank sei..