Du hast ja schon richtig festgestellt, daß Verwirrung auch Selbstbeschreibung sein kann, die sicherlich keinen beleidigenden Charakter besitzt. Verwirrt sein ist menschlich, anrüchig vielleicht für Mitmenschen, die dem verbreiteten Wahn anhängen nur "gut" zu sein, indem man perfekt ist und ohne Schwäche, zumindest nach außen.
Es kann also sein, daß diese Person verwirrt ist. Das worauf du hinweist ist ein allgemeines Problem, das mit diesem Begriff nicht direkt zu tun hat. Dem Problem nämlich, daß wir uns immer auch irren können. Aber reagieren wir darauf normalerweise, indem wir gar keine Aussagen mehr machen? Das wäre mir neu.
das hab ich ja so nicht gemeint. ich wollte die beiden fälle unterscheiden, wo A einmal dem B verwirrtheit andichtet, und B sich rechtfertigen muss, und das andere mal A recht hat, und B erst recht damit vor den kopf stößt.
Zitat:
Richtig, daher schrieb ich, daß diese Wort nur normal wertend sei. Bei allem kann es sein, daß es jemand nicht hören will, auch bei Lob passiert das hier im Forum.
nicht nur hier im forum. es ist ein allgemeines problem, dass (viele) leute sich nicht gern bewerten lassen. schon dein begriff "normal wertend" legt für mich nahe, dass du darin nicht so ein problem siehst wie z.b. frozen. oder ich, ich lass mich auch nicht gern bewerten. sogar frozens "du bist sympathisch" ist mir irgendwie unbehaglich, woher will sie denn das wissen, aber ich hab hier kein problem damit, sondern lese das heraus, was sie wahrscheinlich gemeint hat, nämlich, dass ich IHR sympathisch bin, und freu mich darüber.
so eine du-botschaft ("du bist verwirrt") kann, besonders wenn der empfänger ein problem hat, ganz schlecht ankommen. sogar wenn du es nicht "normal wertend" sondern lediglich "normal beschreibend", also ganz neutral meinst, würde ich das nicht zu schätzen wissen.
wenn ich grantig bin, ist mir nicht damit geholfen, wenn mein mann feststellt, dass ich grantig bin. das weiß ich selber. hilfreich wäre z.b. wenn er mir eine gelegenheit gibt, ein bisschen über den grund meines grants zu jammern, indem er z.b. sagt, dass er den eindruck hat, mir gehts irgendwie nicht gut. männern fällt so etwas erfahrungsgemäß viel schwerer als frauen. die wollen immer probleme lösen, und frauen wollen einfach nur jemanden, der zuhört.
Zitat:
Das sind für dich objektiv "negative" Zustände? (Schon wieder dieser seltsame Luftbegriff, irgendwo muß ein Nest sein.)
gute frage... wahrscheinlich meine ich jene zustände, in denen A eigentlich lieber nicht sein würde. sollte also heißen "ungewünschte" zustände.
ein bisschen habe ich in dieser diskussion den eindruck, die unterschiede zwischen frauen und männern sind stärker als die zwischen autisten und NAs